Tue weniges, sagt Demokrit, wenn du zu innerem Frieden gelangen willst. Wäre es nicht vielleicht besser, zu sagen: Tue was notwendig ist, nämlich das, was die Vernunft eines von Natur zur Staatsgemeinschaft bestimmten Wesens gebietet und so, wie sie es gebietet? Dann erlangen wir nicht nur Frieden, der aus einer schönen Handlung, sondern auch den, der aus dem Wenigtun entspringt. Und gewiß, wenn wir nur das meiste in unserem Reden und Tun, was nicht notwendig ist, wegließen, hätten wir mehr Muße und weniger Unruhe. Frage dich drum bei allem: Gehört dies zu den unnötigen Dingen? Aber man muß nicht nur unnütze Handlungen, sondern auch unnütze Gedanken vermeiden; so allein werden diesen keine unnützen Taten folgen.
Marc Aurel – Selbstbetrachtungen
Kategorie: Sprüche
Allem Leben, allem Tun, aller Kunst muß das Handwerk vorausgehen, welches nur in der Beschränkung erworben wird. Eines recht wissen und ausüben, gibt höhre Bildung als Halbheit im Hundertfältigen.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Sterne, die begehrt man nicht,
Johann Wolfgang von Goethe
Man freut sich ihrer Pracht,
Und mit Entzücken blickt man auf
In jeder heitren Nacht.
Ein Kranz ist gar viel leichter binden,
Johann Wolfgang von Goethe
Als ihm ein würdig Haupt zu finden.
Jeder Morgen ruft zu: das Gehörige zu tun
Johann Wolfgang von Goethe
und das Mögliche zu erwarten.
Gutes und Böses kommt
Johann Wolfgang von Goethe
Unerwartet dem Menschen:
Auch verkündet, blauben wir´s nicht.
Wer mit dem Leben spielt,
Johann Wolfgang von Goethe
Kommt nie zurecht;
Wer sich nicht selbst befiehlt,
Bleibt immer Knecht.
Und so gewinnt sich das Lebendige
Johann Wolfgang von Goethe
Durch Folg und Folge neue Kraft;
Denn die Gesinnung, die beständige,
Sie macht allein den Menschen dauerhaft.
Schauen kann der Mann und wählen!
Johann Wolfgang von Goethe
Doch was hilft ihm oft die Wahl;
Kluge schwanken, Weise fehlen,
Doppelt ist dann ihre Qual.
Keiner sei gleich dem andern;
Johann Wolfgang von Goethe
doch gleich sei jeder dem Höchsten.
Wie das zu machen?
Es sei jeder vollendet in sich.